Dienstag, 22. November 2011

Das Camp der vergessenen

"DAS CAMP DER VERGESSENEN" von Michael Stuhr
In diesem Buch geht es um einen Jungen, der Soldat werden
musste. Gerade ist er zu einem Armycamp in der Savanne
unterwegs ...
DER BOSSBOY
In aller Frühe hatte man die Jungen geweckt und auf einen
Lastwagen klettern lassen. Nun lag Segou schon weit hinter
ihnen.
Der Staub war überall. Mehlfein wehte er über die offene
Pritsche des Lastwagens, klebte auf der Haut und setzte
sich in die Nase. Jikal und seine Kameraden hatten sich
zunächst ihre Decken über den Kopf gehängt um freier atmen
zu können, aber als die Sonne höher stieg, war es so heiß
geworden, dass sie es bald aufgegeben hatten. Kleidung,
Körper, Haare - alles war gelb vom Staub der Savanne.
Jikals Zunge hatte einen pelzigen Belag und zwischen seinen
Zähnen knirschte es. Sein Hemd war total durchgeschwitzt,
schmutzig, und klebte am Körper.
Jikal öffnete die staub- und schweißverklebten Augen und
schaute zum Himmel hinauf. Es kam ihm vor, als stände die
Sonne schon seit Stunden senkrecht über dem Land und würde
sich überhaupt nicht mehr bewegen. Die Holzplanken der
Ladefläche vibrierten und rüttelten bei jeder Unebenheit
der Strecke, die noch nicht einmal den Namen Piste verdiente,
denn es ging schon seit dem Morgen querfeldein. Die Savanne
war von dichten Grasbüscheln übersät, die auf winzigen Hügeln
wuchsen. Wo der Wind den feinen Sand fortgeweht hatte, trat
ein steinhartes Wellenmuster zu Tage, das berüchtigte
"Wellblech", das Menschen und Material gleichermaßen
zermürbt.
Mittlerweile hatten alle Jungen ihre Decken mehrfach gefaltet
und sich daraufgesetzt, um die schlimmsten Stöße ein wenig
abzumildern, was aber nur unvollkommen gelang. Am schlimmsten
hatte es Silly getroffen, der noch nicht einmal eine eigene
Decke besaß, und so hatte Jikal ihn eingeladen, sich neben
ihn zu setzen, was Winston mit einem höhnischen Blick
quittierte.
Dass Winston die Lust vergangen war, große Reden zu schwingen,
war in Jikals Augen der einzige Vorteil der Fahrt. Der
stämmige Junge hatte schon am Vorabend mit endlosen
Erzählungen seiner Heldentaten geprahlt, die er verüben würde,
wenn man ihm erst seine Waffe ausgehändigt hätte. Angeblich
hatte er schon im Lager mit einer Maschinenpistole üben dürfen,
aber das konnte nicht stimmen. Tagsüber war in der Nähe des
Lagers nie geschossen worden und nur nachts hatte es ein paar
Mal unvorsichtige Wüstenfüchse erwischt, die mit Rebellen
verwechselt worden waren.
Winston war ein verlogener, bösartiger Raufbold, der sich danach
sehnte, endlich eine Waffe zu bekommen, die ihm Macht über
andere gab. Die anderen Jungen mussten das auch wissen, aber zu
Jikals Verwunderung schien ihnen das nicht so viel auszumachen.
- Allerdings wäre es wohl auch nicht ratsam gewesen, sich gegen
Winston zu stellen, denn er war unbestritten der Stärkste der
Gruppe, und wie es gestern Abend Silly ergangen war, würde es
wohl jedem ergehen, der sich gegen ihn stellte. - Jetzt hielt
er jedenfalls den Mund, und das war gut so!
Der Durst wurde langsam quälend. Niemand hatte den Jungen
gesagt, dass sie ihre Essgeschirre mit Wasser füllen sollten,
und so hatten sie seit dem frühen Morgen nichts mehr getrunken.
Immer neue Staubwolken wogten über die Ladefläche und
verdunkelten für Momente die sengende Sonne. Die Savanne war
nun wirklich breit genug, aber aus unerfindlichen Gründen blieb
der Lastwagen die ganze Zeit genau hinter dem Jeep, in dem
Sergeant Krysuda und sein Fahrer saßen. Die Männer in der Kabine
des Lasters waren ja einigermaßen geschützt, und vielleicht
machte es ihnen sogar Spaß, die Jungen mit dem puderfeinen
Staub kämpfen zu lassen.
Der Fahrtwind brachte keine Erleichterung, sondern schlug wie
ein Hauch aus dem Glutofen auf die offene Ladefläche. Jikal
war halb ohnmächtig. Silly war eingeschlafen und der
schmächtige Körper lehnte sich an seine Seite. Sillys Kopf
pendelte bei jeder Bodenwelle auf Jikals Schulter hin und her,
und der kleine Bursche schien immer schwerer zu werden. Jikal
merkte, wie er begann, sich zu verkrampfen, aber trotz Winstons
spöttischer Blicke brachte er es nicht fertig, den Kleinen
wachzurütteln.
Endlich wurde die Fahrt langsamer. Es gab noch ein paar
heftige Stöße, dann blieb der Lastwaren endlich stehen.
Jetzt erst rüttelte Jikal Silly wach, und als der Kleine
sich verwundert aufrichtete, ließ er zuerst einmal die
verkrampfte Schulter ein wenig kreisen und massierte seinen
eingeschlafenen Arm.
"Silly schaute sich verwirrt um, erkannte dann, neben wem
er saß und ein Lächeln zog sich über sein Gesicht. "Ji-kal!"
brachte er langsam hervor, als würde es ihm Mühe machen,
sich an den Namen zu erinnern. "Sind - wir - da?"
Jikal hob die Schultern und rappelte sich auf. Woher sollte
er wissen, wo sie waren? Die hohen Seitenwände der
Ladefläche hatten keine Aussicht erlaubt und der Himmel sah
überall gleich aus: Stahlblau mit einer grellweißen Sonne.
Ein paar der anderen Jungen waren schneller auf den Beinen
gewesen und die ersten fingen schon an, über die Seitenwand
zu klettern. Auch Jikal spürte plötzlich neue Kraft, als er
sah, wo sie sich befanden. Sie waren wieder am Fluss!
Es war ein Armeecamp, genau wie das, das sie vor Stunden
verlassen hatten, nur viel größer. Hunderte von Zelten
mussten es sein, die hier im Schatten der spärlich
wachsenden Bäume am Flussufer standen.
Der Fluss! Wasser! Jikal warf Decke und Essgeschirr vom Wagen,
stemmte sich die Seitenwand hoch und sprang hinterher. - Nur
zwanzig, vielleicht dreißig Schritte, dann gab es kühles
Wasser. Man konnte darin baden, man konnte es trinken, das
waren die einzigen Gedanken, die Jikal beherrschten. Einige
der Jungen hatten das steinige Ufer schon erreicht und stürzten
sich gerade der Länge nach in die Fluten. Jikal beeilte sich,
nachzukommen, denn für einen winzigen Augenblick gaben ihm
seine Durstphantasien die Angst ein, das Wasser könnte nicht
für alle reichen. - Zehn Schritte noch! Nur noch acht!
a

5 Kommentare:

  1. Altee was isch das für e ... Schrift...? me böckt nüt...! xD

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  2. Also ich verstand nüt ... ?????

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  3. Ich au nid... :(
    Ich finde auch, dass dein Post viel zu lange ist, kein Bild hat usw...
    Das macht keine Lust den zu Lesen...
    Im Gegenteil, es löscht einem sofort ab, wenn man diesen langen lückenlosen Text sieht...

    Naja..

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  4. Hey was söll das heissen ?
    Ich verstoo nüt !!

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  5. uiuiui Sascha da hast du ja vernichtende Kritiken gekriegt :-$
    Der Text ist in der Tat etwas schwer verständlich. Mach mehr Abschnitte und arbeite mit Zwischentiteln. und füge unbedingt ein Bild ein. Sonst ist es echt schade um die Mühe...
    lg MS

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